Voll war die gute Stube im Oberwinterer Rathaus als Marcel Hürter das politische Jahr eröffnete. Dabei war seine Bestürzung über die Vorgänge in Paris für alle spürbar. Die Anschläge "in der Nation, die für Europa die Demokratie erkämpft hat", wertete er als Anschläge auf die Werte der Demokratie. "Wir können solche Anschläge nicht verhindern, aber wir können ein Signal setzen, dass die Menschen, die die Pegida-Bewegung nicht im Land haben möchte, gemocht und gewünscht sind", erklärte Marcel gegenüber den zahlreichen Gästen.
Den Tag der Demokratie in Remagen aber auch die Aktivitäten um das "Braune Haus" in der Kreisstadt nannte er unter anderem als Beispiele dafür, dass auch parteiübergreifende Zusammenarbeit im Kreis Ahrweiler in dieser Hinsicht möglich sei und getan werde, "was nötig ist". Er wies auf die vielen friedlichen Muslime auch in Deutschland hin und darauf, dass er den Begriff des christlichen Abendlands als problematisch ansehe, und die Pegida-Organisatoren sich seiner Meinung nach an christlichen Werten, wie etwa Nächstenliebe, versündigten: "Sie greifen nicht Ängste auf, sondern sie schüren sie."
In Sachen Bundespolitik ging Marcel auf die Rente nach 45 Beitragsjahren ein, die plakativ oft einfach "Rente mit 63" genannt werde, wobei diese Verkürzung verschleiere, welche Leistung die Empfänger erbracht hätten. Landespolitisch drückte er vor allem seinen Stolz auf die Bildungspolitik aus: beitragsfreie Kindergartenplätze, das gebührenfreie Studium in Rheinland-Pfalz sowie Ganztagsangebote in Kitas und insbesondere Schulen, wo Rheinland-Pfalz Vorreiter sei. Das seien Investitionen in die Zukunft des Landes und mache sozialen Aufstieg möglich. Die geringe Arbeitslosigkeit im Land sei diesem ebenfalls "nicht in die Wiege gelegt", sondern neben dem Verdienst von Beschäftigten und Unternehmern ein Stück weit sicher auch der sozialdemokratischen Partei zu verdanken, konstatierte Hürter.
Abschließend galt es auch, Mitglieder zu ehren.Wir konnten uns bei Ursula Pöhler und Cilly Schmitz für ihre 60-jährige Treue zur SPD bedanken. Seit fünf Jahrzehnten sind Hiltrud Stümper und Reinhold Vollmer in der Partei. Der ehemalige Ortsvorsteher und Rathausvereinsvorsitzende Hans Metternich und Heinz Wilms sind seit 40 Jahren dabei.